Geschichte

Von einer Kleinstadt der US-Armee zur modernen Wissensstadt

Das Patrick-Henry-Village wurde in den 1950er-Jahren von den US-Amerikanern als Wohnsiedlung für Militärangehörige und deren Familien gebaut. Es war ein autarker Stadtteil mit einem eigenen Einkaufszentrum, das überwiegend direkt aus den USA beliefert wurde, mit Schulen, Kindergärten, einer Bibliothek, einer Kirche, Arztpraxen, Sportanlagen und einem Kino. Auf dem Gelände befanden sich rund 1.500 Wohnungen. Im größeren südlichen Bereich herrschen zeilenartige zwei- und dreigeschossige Mehrfamilienhäuser vor, während die ehemalige Offizierssiedlung im Norden durch Einfamilienhäuser in einer Parklandschaft geprägt ist.

Namensgeber für die Siedlung war der amerikanische Politiker Patrick Henry (1736–1799), ein Vertreter der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung.

Unterkünfte der US-Armee im Patrick-Henry-Village um 1960. Foto: Curt W. Fennel/Stadtarchiv Heidelberg

Als Folge der Anschläge vom 11. September 2001 wurde das Patrick-Henry-Village im Jahr 2003, wie auch alle anderen Einrichtungen der US-Armee in Heidelberg, eingezäunt.

Im September 2013 räumte die US-Armee die Siedlung, nachdem das in Heidelberg und Umgebung stationierte militärische Personal überwiegend nach Wiesbaden ins neue Hauptquartier der amerikanischen Streitkräfte in Europa verlegt worden war. Am 2. Juni 2014 wurde das Gelände an die BImA übergeben.

Seit Dezember 2014 werden Teilflächen des Patrick-Henry-Villages für ein Ankunftszentrum für Asylsuchende und eine Nebenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge genutzt.